Was braucht der Timelapser sonst noch so an Tools, mit dem MX2 kann man auch an die Grenzen stossen, besonders wenn es um die richtige Belichtung geht, denn diese muss in bestimmten Fällen wie Sonnenauf- oder untergängen anderweitig bewerkstelligt werden - entweder mit der Kamera selbst, oder mit zusätzlicher Hardware.
Es gibt da einige spannende Ansätze, leider bin ich noch nicht auf die richtigen Tools gestossen, aber ich will hier eine gute und günstige Möglichkeit vorstellen.
Benötigt wird ein Smartphone, in meinem Fall ein Android Gerät, das Samsung Galaxy S2. Die erforderlich App ist aber auch für das iPhone erhältlich, nur hab ich leider keines zur Verfügung, um die zusätzliche Hardware zu testen. Die iPhone Version ist etwas länger auf dem Markt und bietet etwas mehr Features, die unter Android aber noch kommen sollen. Die App nennt sich Triggertrap, hier findet ihr genauere Infos.
Was die App kann, ist Bulb Ramping, kurz Bramping. Das bedeutet, dass die Belichtung variiert, um z.B. einen Sonnenuntergang aufzunehmen, ohne das es zu flackernden Ergebnissen kommt. Überlässt man die Belichtung der Kamera, kommt es von Bild zu Bild zu unterschiedlichen Belichtungen, je nach Bildinhalt wird die Belichtung von der Kamera ständig angepasst, was zu flackernden Ergebnissen führt, die Belichtung sollte also allmählich ansteigend oder absteigend durchgeführt werden. Es gibt auf youtube einige Videos, die das recht gut aufzeigen, hier ein Beispiel wie es aussehen sollte:
Und wie es nicht aussehen sollte:
Auf der Webseite von Triggertrap wird der benötigte Dongle zum Kauf angeboten, allerdings ist er in Deutschland nicht direkt zu beziehen.
Es ist aber keine große Sache, ihn sich selber zu bauen.
Die benötigen Teile sind sehr günstig und der Bau ist eigentlich sehr leicht.
Schrumpfschlauch siehe Bild, ich habe ein Set mit unterschiedlichen Schläuchen.
So sieht mein fertiges Kabel aus, ich habe beim Conrad den 2,5mm Klinkenstecker nicht mit dem Kabel bekommen und einen einzelnen Stecker selber an das Kabel gelötet. Wichtig hierbei ist die richtige Polung, das rote Kabel eines 3-poligen Audiokabel ist der rechte Lautsprecher und muss an den mittleren Ring des Klinkensteckers, die Spitze ist weiß (links).
Die Lautstärke des Smartphones muss voll aufgedreht werden (die Musikausgabe) bei mir hat es erst danach funktioniert.
Die Schiene und der Schlitten, die wichtisten Teile:
(Das Bild zeigt die Konfiguration meines Slider)
Die beiden Teile findet ihr hier im IGUS Shop, die Länge kann man sich im Konfigurator einstellen. Da es die Zahnradstange leider nur meterweise gibt, habe ich mich für 1.20m Baulänge entschieden, so kann ich komplett 1,00m fahren und habe seitlich noch jeweils 2,5cm Luft mit dem 15cm Schlitten.
Sowohl Schiene als auch Schlitten sind perfekt verabeitet, IGUS baut wirklich erstklassige Teile, das Material ist der hochwertig, die Schiene ist eloxiert und der stabil und steif.
Die fertige Schiene mit 2 Motoren wird vom Prinzip her so aussehen:
Allerdings wird das Getriebe in ein Gehäuse gepackt werden, die Zahnradstange ist aus Stahl, und die beiden Motoren werden seitlich zum Verschieben sein, um das Getriebe von aussen zu wechseln. Die Steuerung wird natürlich mit dem MX2 realisiert, um im Shoot-Move-Shoot Modus aufnehmen zu können.
So sieht der "fertige" Controller aus, die untere Platine ist der fertige Arduino Duemilanove, welcher durch den Arduino Uno abgelöst wurde, für den Dollyshield (MX2) Bausatz benötigt man aber das Duemilanove Modell. Er bekommt natürlich noch ein passendes Gehäuse :)
Passend zur Kamera, sollte gleich ein Kabel mitbestellt werden.
Kleiner Tipp: Wer sich die Lötarbeit sparen will, der kann sich hier einen komplett aufgebauten Dollyshield in einen sehr schönen Gehäuse mit neuester MX2 Software bestellen, billiger und günstiger kommt man eigentlich nicht.
Die Selbstbauer finden dort auch ein schönes Gehäuse für den Controller. Allerdings kostet der Bausatz + Gehäuse mehr, als der fertig aufgebaute Controller.
Hier geht es zum Flickr Account von Hans, welcher das Gehäuse fertigt, dort sind weitere Bilder zu finden. Der Bausatz selbst stammt von Dynamic Perception (Der Controller ist auch fertig aufgebaut mit Gehäuse im oben genannten Shop erhältlich.)
Die Anleitung zum Zusammenlöten des Bausatzes findet ihr hier.
Ich empfehle oben rechts neben der Anleitung den kleinen PDF Button, der Ausdruck ist etwas übersichtlicher. So sah mein Arbeitsplatz aus, ich hab schon ein paar Sachen gelötet, hab mir aber gut 2 Stunden Zeit genommen um den Bausatz zusammenzulöten. Beim Conrad bin ich vorher zufällig noch auf diesen neuen Lötkolben gestossen, er lässt sich von 200-400 Grad stufenlos regeln, die Messung scheint sehr exakt zu funktionieren, kaum berührt die Spitze ein kaltes Teil, macht sich die Aufheizung durch eine kleine LED im Griff bemerkbar, er reagiert sehr schnell. Die Spitze ist ausreichend fein um den Controller zusammenzulöten.
Die Programmierung des Controllers wird im nächsten Posting erläutert.
Die ersten Posting dieses Blogs werden den Bau meines Dolly Slider dokumentieren.
Ich werde hier Tipps zum Nachbau, Teilelisten und Bezugsquellen zusammenstellen und auch detailierte Bilder und auch Anleitungen zum Aufspielen der Software auf den Controller online stellen.
Die Steuerung wird mit dem Dollyshield Bausatz auf der Arduino Plattform realisiert. Steurung sowie Software sind Open Source Projekte, hier sind weitere Infos zu finden. Die Schiene wird nach Fertigstellung auch noch mit einem Rotationskopf erweitert, um auch Drehungen in beiden Achsen zu realisieren, als Kopf wird eine kostengünstige Astro Nachführung verwendet werden, welche sich ebenfalls mit dem Dollyshield Controller steuern lässt, es ist nur eine Steuerung erforderlich.
Die Idee und die ursprüngliche Entwicklung der Slider Schiene selber stammt von Ben von pocketslider.de, welcher hervorragende Arbeit geleistet hat, sich dieses System in dieser Form auszudenken, man kann dort auch fertige Slider Schienen kaufen. Unerfahrene Bastler sollten über den Kauf einer fertigen Schiene nachdenken, der Nachbau geht doch auch ins Geld, alleine die Teile belaufen sich auf ca. 350-400€, muss auch noch Werkzeug gekauft werden, lohnt sich der Selbstbau kaum. Wobei meine Schiene aber kleine Vorteile gegenüber den meisten kaufbaren Systemen hat, da unmittelbar 2 unterschiedliche Getriebe verbaut werden, um TimeLapse und auch normale Kamerafahrten zu ermöglichen.